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4. März 2024
Ein Range Rover, so predigen uns die Briten seit über fünf Jahrzehnten, ist auf jedem Terrain zu Hause – und jetzt fügen sie diesem Versprechen eine weitere Facette hinzu. Denn nachdem sich der Feine Lord fürs grobe Terrain erst auf der Buckelpiste breit gemacht hat und dann auf dem Boulevard, will er nun auch wieder die Boxengasse erobern.
 
Wenn in diesen Tagen der neue Range Rover Sport SV ausgeliefert wird, ist das deshalb nicht weniger als der dynamischste Range Rover aller Zeiten, schwärmt Entwicklungschef Nick Collins. Und der stärkste ist er natürlich obendrein.
 
Ach ja, auch in der Preisliste steht er selbstredend ganz oben. Während es den Range Rover Sport mit einem bescheidenen 250-PS-Diesel für etwa 100.000 Euro gibt, verlangt Land Rover für den SV mindestens 210.000 Euro. Und wer die wichtigsten Extras bestellt, ist schnell noch einmal 25 Prozent drüber.
Das scheint die erlauchte Kundschaft aber kaum zu stören: Nicht umsonst sind die 2000 Exemplare der „Edition One“ bereits vor der Markteinführung in diesem Frühjahr verkauft, und Land Rover überlegt, wie groß die nächste Charge ausfallen und wann die starten soll.
 
Seine Spitzenstellung innerhalb der Modellpalette verdankt er einer Organspende aus München: Denn auch bei der „Special Vehicles Operation“, der britischen Antwort auf AMG & Co, regieren neuerdings ein wenig die Vernunft und das Gewissen. Statt auf ihren ach so emotionalen, aber hoffnungslos unkorrekten Fünfliter-Kompressor setzen die Scharfmacher nun auf einen V8 aus dem BMW-Regal, der nur noch 4,4 Liter Hubraum hat, statt des Kompressors auf zwei Turbos setzt und sich mit 15 Prozent weniger Sprit bescheidet – selbst wenn schon im Datenblatt noch immer 12,5 Liter und auf dem Bordcomputer schnell auch mal das Doppelte stehen.

Range Rover Sport SV mit 635 PS

Was dem Motor an Leidenschaft und vor allem an Schalldruck fehlen mag, das kompensiert er mit Leistung: Wo beim alten V8 spätestens bei 575 PS Schluss war und beim konventionellen Range Rover Sport auch mit Plug-in-Hybrid nicht mehr als 550 PS zu haben sind, stehen hier jetzt 635 PS im Datenblatt. Und die Drehmomentkurve gipfelt bei 750 Nm – nur um sich mit der Launchcontrol beim Kick-down 50 Nm weiter aufzuschwingen.

Kein Wunder, dass der Range Rover Sport SV jedes seiner vielen Kilo abschüttelt, als wären es ein nur ein paar Staubkörner auf dem auffälligen Mattlack, kaum dass ein Schatten aufs breite Gaspedal fällt. Was sind schon 2485 Kilo, wenn solche Bärenkräfte wirken: Deshalb dauert es auch nur 3,8 Sekunden, bis die 100 über die digitalen Instrumente flirrt. Und wer danach mutig auf dem Pin bleibt, kann der Trägheit der Masse mit bis zu 290 km/h trotzen.

Damit fährt der Range Rover Sport SV in einer Liga mit Autos wie dem Lamborghini Urus Performante mit 666 oder dem Aston Martin DBX mit 707 PS – nur dass er dabei trotz seiner paar Carbon-Zierteile mehr Stil bewahrt. Und vor allem, dass er sehr viel breiter aufgestellt ist.
 
Denn Sir Range ist anders als seine Konkurrenten nicht nur ein Dampfhammer für die linke Spur und ein Schauläufer für die Stadt. Sondern die Briten nehmen den Namen als Verpflichtung und wollen ihm in jeder Hinsicht gerecht werden. Wie es sich für einen Range Rover gehört, wagt sich deshalb auch der SV ins Unterholz und kämpft sich tapfer durch den Schlamm.

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